Glyphosat ist ein Wirkstoff in Pflanzenspritzmitteln (z.B. Roundup). Dessen Verwendung bringt erhebliche Risiken für die menschliche Gesundheit und unsere Umwelt mit sich. Glyphosat steht im Verdacht krebsauslösend zu sein. Die Rückstände in Pflanzen bewirken Resistenzen, die immer mehr chemische Pflanzenspritzmittel erforderlich machen.
Gemeinsam mit dem LBV Miesbach veranstaltet die Zivilcourage am 2.10.2018 den Vortrag „Glyphosat – Risiken für Mensch und Natur“ mit Frau Prof. Dr. Monika Krüger. Die Zusammenfassung ihres Vortrags mit den Ergebnissen ihrer Forschungsarbeit und wertvollsten Informationen zeigen ihre Vortragsfolien „Glyphosat - Segen oder Fluch“.
2018 initiierte die Zivilcourage die Aktion „Glyphosatfreier Landkreis Miesbach“ und unterstützte den Landkreis beim Aktionsmotiv „Sei dabei!“.
Mehr Informationen finden Sie auf www.landkreis-miesbach.de/Ökologie/Natur-und-Umwelt/Glyphosatfreier-Landkreis
Presseauszug:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, alle politischen und rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, die Neuzulassung oder Verlängerung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat in Deutschland abzulehnen. Begründung: Die EU hat am 27.11.2017 mit der Stimme Deutschlands beschlossen, die Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat um weitere 5 Jahre zu verlängern. Für die Zulassung der einzelnen Pflanzenschutzmittel sind jedoch die nationalen Regierungen zuständig. In Deutschland erfolgt die Zulassung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)… (BfR)… (UBA)… Verschiedene Studien belegen die Schädlichkeit von Pflanzenschutzmitteln für die Gesundheit von Mensch und Tier, für Wasser und Boden sowie die biologische Vielfalt… Die Unterzeichner der Petition fordern darüber hinaus die rasche Erstellung eines nationalen Ausstiegsplanes für Glyphosat und die Umstellung auf naturschonende Pflanzenschutzmittel…“
Die Petition wird Juni 2019 als Petition Nr. 0674/2022 vom Deutschen Bundestag für zulässig erklärt, vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments geprüft und auf der Grundlage der Stellungnahme der EU-Kommission 2023 abgeschlossen d.h. das Dossier geschlossen.
Obwohl unabhängige Wissenschaftler, Umweltschutzorganisationen und die WHO schon seit Jahren vor den Gefahren des Glyphosateinsatzes warnen und schon 2017 über eine Million EU-Bürger ein Glyphosat-Verbot gefordert hatten (- daraufhin wurde die Erlaubnis um 5 Jahre verlängert -) entscheidet die EU-Kommission im Dezember 2023, dass die Zulassung des Wirkstoffes Glyphosat um weitere 10 Jahre verlängert wird.
Das BMEL sieht die Verlängerung kritisch und nicht gerechtfertigt (da die Biodiversität bei der wissenschaftlichen Bewertung durch die EFSA nicht ausreichend berücksichtigt wurde) und legt eine neue Pflanzenschutzanwendungs-Verordnung fest.
Das Aktionsbündnis Zivilcourage veranstaltet in Kooperation mit BUND Naturschutz Kreisgruppe Miesbach vom 03. bis 06.10.2018 die Kunstausstellung Erntedank – Ernte krank? im Seeforum Rottach-Egern am Tegernsee. - Die Zeit wird auch genutzt, um Unterschriften für eine Petition an die Bundesregierung zu sammeln, um sie aufzufordern, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die Neuzulassung oder Verlängerung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat in Deutschland abzulehnen.
Auf Wegen und Plätzen:
Einsatz von Heißwasser zur Bekämpfung von Unkräutern und Gräsern, mechanisches Entfernen des Wildwuchses mit Hacke und Schneidwerkzeugen, thermische Bekämpfung durch Abflammen
Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen:
Entsprechend weit gestellte Fruchtfolge zur indirekten Unkraut- und Ungras-Bekämpfung, mehrjähriger Kleegras-Anbau zur Queckenbekämpfung, mechanische Unkraut- und Grasbekämpfung wie im Öko-Landbau vorgeschrieben, thermische Bekämpfung in Sonderkulturen.
Neue Technologien, Computersteuerung:
Roboter, die mit Lasertechnik die Unkräuter erkennen und deren Wachstum beenden oder zumindest beeinträchtigen; Roboter, die Unkräuter mechanisch und mit Hilfe eines Rammstabes beseitigen; Roboter, die Unkraut- und Schädlingsnester erkennen und gezielt mit weniger Gift zu spritzen.
Forschung und Entwicklung:
Forscher der Universität Tübingen (Dr. Klaus Brilisauer et al) haben ein Zuckermolekül (7-Desoxy-sedoheptulose, kurz 7dSh) gefunden, das auf Pflanzen eine ähnliche Wirkung hat wie Glyphosat. Es blockiert ein Enzym des sog. Shikimatwegs, eines Stoffwechselwegs, der nur in Pflanzen und Mikroorganismen vorkommt und das Wachstum bremst. Die Entwicklung zu einem marktreifen Produkt wird noch dauern.