Glyphosat

Glyphosat ist ein Wirkstoff in Pflanzenspritzmitteln (z.B. Roundup). Dessen Verwendung bringt erhebliche Risiken für die menschliche Gesundheit und unsere Umwelt mit sich. Glyphosat steht im Verdacht krebsauslösend zu sein. Die Rückstände in Pflanzen bewirken Resistenzen, die immer mehr chemische Pflanzenspritzmittel erforderlich machen.

  • Glyphosat - Segen oder Fluch, Prof. M. Krüger, 2.10.18

Trotzdem hatten 2017 die EU-Staaten die Glyphosat-Zulassung bis Ende 2022 verlängert. Deutschland hatte zugestimmt, obwohl die Bundesregierung uneinig war.

Im Landkreis Miesbach wird mit dem „Glyphosatfreien Landkreis“ ein Zeichen gesetzt, ein Ergebnis der Initiative der Zivilcourage.

Nach weiteren Initiativen, Aktionen und dem Bayerischen Volksbegehren „Artenschutz – Rettet die Bienen!“ (2019) möchte die Staatsregierung die Nutzung von Glyphosat in Bayern schon vor 2022 einschränken z.B. in Haus- und Kleingärten verbieten.

Mögliche alternative Schädlingsbekämpfungs- und Bewirtschaftungsmethoden:

Auf Wegen und Plätzen:
Einsatz von Heißwasser zur Bekämpfung von Unkräutern und Gräsern, mechanisches Entfernen des Wildwuchses mit Hacke und Schneidwerkzeugen, thermische Bekämpfung durch Abflammen

Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen:
Entsprechend weit gestellte Fruchtfolge zur indirekten Unkraut- und Ungras-Bekämpfung, mehrjähriger Kleegras-Anbau zur Queckenbekämpfung, mechanische Unkraut- und Grasbekämpfung wie im Öko-Landbau vorgeschrieben, thermische Bekämpfung in Sonderkulturen.

Neue Technologien, Computersteuerung:
Roboter, die mit Lasertechnik die Unkräuter erkennen und deren Wachstum beenden oder zumindest beeinträchtigen; Roboter, die Unkräuter mechanisch und mit Hilfe eines Rammstabes beseitigen; Roboter, die Unkraut- und Schädlingsnester erkennen und gezielt mit weniger Gift zu spritzen.

Forschung und Entwicklung:
Forscher der Universität Tübingen (Dr. Klaus Brilisauer et al) haben ein Zuckermolekül (7-Desoxy-sedoheptulose, kurz 7dSh) gefunden, das auf Pflanzen eine ähnliche Wirkung hat wie Glyphosat. Es blockiert ein Enzym des sog. Shikimatwegs, eines Stoffwechselwegs, der nur in Pflanzen und Mikroorganismen vorkommt und das Wachstum bremst. Die Entwicklung zu einem marktreifen Produkt wird noch dauern.